Die digitale Wertschöpfungskette hat in den letzten Jahren mit dem Fortschreiten der Digitalisierung, der Etablierung des E-Commerce und der damit verbundenen Zunahme an Daten stark an Bedeutung gewonnen. Unternehmen erkennen zunehmend den strategischen Vermögenswert von Informationen und investieren vermehrt in Digitalisierungsprojekte entlang der Information Supply Chain, um ihre Daten zu konsolidieren und sich als datengetriebene Organisation einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Die unterschiedlichen Datendomänen miteinander zu verzahnen und die Daten für alle Abteilungen im Unternehmen interpretierbar zu machen, ist jedoch alles andere als leicht. Erfolgreiche Digitalisierungsprojekte erfordern in diesem Kontext eine ganzheitliche Sicht auf alle Systeme und Prozesse – und genau hier setzt das Konzept des ISCM, des Information Supply Chain Managements, an.
Was es mit dem ISCM-Konzept auf sich hat, welche Kernkompetenzen im Management dazugehören und wie Unternehmen eine ISCM Advisory für sich nutzen können, um ihre Digitalisierungsstrategien effektiv und erfolgreich umzusetzen, erörtern wir ausführlich in unserem ISCM-Guide, den Sie hier herunterladen können. In diesem Blog fassen wir die grundlegenden Erkenntnisse aus dem Guide für Sie zusammen.
Was ist Information Supply Chain Management?
Der Begriff Information Supply Chain ist an die klassische Supply Chain angelehnt. Ähnlich wie bei einer physischen Lieferkette, die den Fluss von Waren und Materialien von der Beschaffung bis zur Auslieferung umfasst, umfasst die Informationslieferkette den Fluss von Daten. Dieser Fluss erstreckt sich dabei über den gesamten Lebenszyklus einer Information, von der Akquise über die Aufbereitung bis hin zur Distribution zu den jeweiligen internen oder externen Datenempfängern.
Beim Information Supply Chain Management handelt es sich schliesslich um eine Disziplin, die sich mit der strategischen und technologischen Ausgestaltung der Informationslieferkette beschäftigt. Das ultimative Ziel des ISCM ist es, den Datenfluss sowie die Datenqualität entlang der Lieferkette sicherzustellen, um Mehrwerte aus den unterschiedlichen Datendomänen generieren und damit die Gesamteffizienz der Organisation nachhaltig steigern zu können.
Ein effizientes ISCM zeichnet sich in erster Linie durch eine optimale Verwaltung und Orchestrierung aller relevanten Systeme und Prozesse aus und ermöglicht es Unternehmen, Optimierungspotenziale zu erkennen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen, Risiken zu minimieren und Innovationen voranzutreiben. Wie einleitend erwähnt, setzt dies jedoch eine ganzheitliche Betrachtung der Informationslieferkette sowie umfassende und kontinuierliche Analyseaktivitäten voraus. Um langfristige Erfolge zu erzielen, ist es ausserdem wichtig, dass das ISCM nicht als IT-Disziplin abgetan, sondern als eine Aufgabe und Verantwortung verstanden wird, die das gesamte Unternehmen betrifft. Grundsätzlich braucht es hierfür Richtlinien, die den Umgang mit den unterschiedlichen Daten regeln und damit auch ein gewisses Mass an Sensibilität für das Thema ISCM im Unternehmen etablieren.
ISCM als Beratungsdisziplin
Die Information Supply Chain eines Unternehmens in ihrer Gesamtheit zu überblicken und zu verstehen, mit all ihren Strukturen, Daten, Prozessen und systemischen Komponenten, ist an sich schon eine Herausforderung. Anhand des Status quo IT-Ziele zu definieren, Softwarelösungen auszuwählen und Digitalisierungsinitiativen einzuleiten, stellt jedoch eine noch viel grössere Herausforderung dar, die ohne das richtige Know-how in umfassenden, langwierigen und kostspieligen Implementierungsprojekten münden kann, deren Erfolg ungewiss ist.
Aus diesem Grund haben sich im Bereich der ISCM Services neue holistische Serviceleistungen entwickelt, die unter dem Begriff ISCM Advisory gefasst werden, und darauf abzielen, Unternehmen bei der strategischen und technologischen Ausgestaltung ihrer Systemlandschaft zu unterstützen.
Die Serviceleistungen der Berater und Integratoren erstrecken sich über die gesamte Länge eines Digitalisierungsprojekts – und darüber hinaus: In einem ersten Schritt geht es darum, den aktuellen Zustand der Information Supply Chain im Unternehmen zu ermitteln und mit der gegenwärtigen Marktsituation in der Branche abzugleichen, um passende und zukunftsfähige Softwarelösungen wie auch geeignete Systemanbieter zu identifizieren. Im Rahmen der Implementierung liegt der Fokus sodann auf einer engen Verzahnung der bestehenden IT-Landschaft mit den neuen Systemen und Tools. Dadurch wird eine erfolgreiche und vor allem nachhaltige digitale Transformation des Unternehmens sichergestellt – und im Zuge dessen auch der ROI des Digitalisierungsprojekt maximiert.
Nicht zuletzt gehört es zu einer holistischen ISCM Advisory aber auch dazu, Unternehmen bei der Etablierung einer Data Literacy in der Organisation und der Formulierung von Data Governance Regeln zu unterstützen. ISCM Serviceleister stehen Ihnen ausserdem als langfristige Sparring-Partner zur Seite, die für eine fortwährende Validierung, Wartung und Optimierung Ihrer IT-Landschaft Sorge tragen.