Data Culture – Datengetriebene Unternehmenskultur

Was bedeutet Datenkultur?

 

Eine McKinsey-Studie aus dem Jahr 2018 hat ergeben, dass viele Unternehmen hohe Summen in die Etablierung einer datengesteuerten Unternehmenskultur investieren, jedoch nur wenige der befragten Unternehmen daraus einen Mehrwert erhalten. Die Etablierung einer Datenkultur als Bestandteil der eigenen Unternehmenskultur stellt ein anspruchsvolles Ziel dar, dessen Realisierung nur wenigen Unternehmen gelingt. Der Begriff „Datenkultur“ umfasst alle Arten von Daten und deren Wert für das Unternehmen. Daten werden innerhalb eines sogenannten datengetriebenen Unternehmens als wichtige Ressource angesehen. Ihr Status geht weit über den eines reinen Lieferanten für Kennzahlen oder wirtschaftliche Werte hinaus. Die Daten erhalten einen weitaus höheren Stellenwert und werden somit auch zur Grundlage für Unternehmensentscheidungen. Das Konzept der Hierarchie, bei dem Vorgesetzte über eine höhere Entscheidungsgewalt verfügen, sowie das Prinzip der Mehrheitsbeschlüsse hinsichtlich relevanter Entscheidungen spielen in diesem Kontext keine Rolle mehr. Die Aussagekraft der Daten ist dabei von entscheidender Bedeutung.

 

Ziele und Möglichkeiten

Die Etablierung einer datengetriebenen Unternehmenskultur ist ein Prozess, der Zeit braucht. Es ist nicht möglich, dies innerhalb eines kurzen Zeitraums im eigenen Unternehmen umzusetzen. Der Prozess erstreckt sich über einen längeren Zeitraum und ist mit Herausforderungen und Hindernissen verbunden. Der Fokus auf das Ziel erleichtert jedoch den Umgang damit. Das übergeordnete Ziel ist es, alle Mitarbeiter und Akteure des Unternehmens dazu zu befähigen, den richtigen Umgang mit Daten zu wahren und auch aktiv an der Nutzung von Daten mitzuwirken. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Beteiligten innerhalb der Unternehmensstruktur den Nutzen von Daten verinnerlichen. Vereinfacht ausgedrückt lässt sich sagen, dass bessere Entscheidungen getroffen werden, wenn jeder mit den vorhandenen Daten umgehen kann und diese auch aktiv genutzt werden. Dies ist das entscheidende Kriterium, an dem sich Effizienz und Geschäftserfolg messen lassen.

Zu den wichtigsten Massnahmen, die zur Einführung und Festigung einer Datenkultur gehören, zählt das Festlegen von Richtlinien und Regeln im Sinne einer Data Governance. Data Governance definiert den Umgang mit sämtlichen im Unternehmen anfallenden Daten. Ein weiterer Bestandteil des Massnahmenkatalogs ist die Schulung und Fortbildung aller involvierten Mitarbeiter. Dadurch wird die Datenkompetenz entsprechend gefördert und eine gleichwertige Kommunikation aller Beteiligten gewährleistet. Die Fortbildung der beteiligten Mitarbeiter sowie der Ausbau einer geeigneten technologischen Infrastruktur stellen wesentliche Instrumente dar, die zur Etablierung einer datengetriebenen Unternehmenskultur beitragen. Die Dateninfrastruktur ist das technologische Spiegelbild der methodischen Datenkultur eines Unternehmens und hat dabei eine noch essenziellere Grundlage. Die Umsetzung einer datengetriebenen Unternehmenskultur ist ohne entsprechende Infrastruktur nicht möglich. Es kann sinnvoll sein, für die Umsetzung derart komplexer Systeme einen erfahrenen Berater hinzuzuziehen, der über die nötige Expertise verfügt.

 

Gelebte Datenkultur und ihre Herausforderungen

Die Umsetzung einer wirklich gelebten Datenkultur erfordert unterschiedliche Anpassungen des Unternehmensalltags an die neue methodische Ausrichtung. Zu den erforderlichen Massnahmen zählt auch die Umwandlung der gesammelten Daten in visuell ansprechende Formen, die einen einfachen Zugang für alle Mitarbeiter gewährleisten. Bei der Aufarbeitung von Datensätzen kann das sogenannte Data Storytelling hilfreich sein, um anschauliches Material zu erstellen und damit eine breite Zielgruppe innerhalb des Unternehmens anzusprechen. Dies führt nicht nur zu einer besseren Rezeption, sondern fördert auch die Kreativität der Beteiligten und motiviert die Mitarbeiter, sich aktiv am Prozess zu beteiligen.

Zu den Besonderheiten und Vorteilen einer datengetriebenen Unternehmenskultur gehören allerdings auch gewisse Herausforderungen, die sich teilweise mit den Innovationen dieser Form von Unternehmenskultur überschneiden. Die Fortbildung und Schulung aller involvierten Mitarbeiter sowie der Einsatz der geeigneten Technologie sind keine einfachen Punkte einer Agenda, die abgearbeitet werden, sondern stellen die meisten Unternehmen vor gewisse Problemstellungen. Ein weiteres wichtiges Thema im Kontext der Technologie ist der Datenschutz und die Datensicherheit. Gerade in einem datengetriebenen Unternehmen ist dies ein Bereich, dem noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Auch hier ist es für die meisten Unternehmen vorteilhaft, einen erfahrenen Berater hinzuzuziehen, der fachkundig alle Problemfelder erkennt und Lösungsmöglichkeiten bereitstellt.

 

Fazit

Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass es sich hierbei um eine besonders innovative Form der Unternehmenskultur handelt, die auf den ersten Blick als gewaltige Herausforderung erscheint. Der Fokus auf Daten trägt nicht nur zu einem wirtschaftlichen Erfolg des eigenen Unternehmens bei, sondern stärkt auch den sozialen Aspekt innerhalb der Unternehmensstruktur. Der Fokus auf Daten löst alternative Konzepte wie etwa Hierarchien ab und kann mit der richtigen Beratung und Unterstützung zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor werden. Geschulte Mitarbeiter und eine optimierte Infrastruktur wandeln die bisherigen Strukturen zu agilen Prozessen um, die mit Zeit und Geduld einen klaren Wettbewerbsvorteil ausmachen.