Composable Commerce

Was bedeutet «Composable Commerce»?

Hersteller stehen heute vor der grossen Herausforderung, dass sie ihren Product Content in immer mehr Kommunikationskanälen ausleiten müssen. Das gilt sowohl für die eigenen Kanäle wie die Webseite, der Online-Shop oder soziale Medien als auch für die Plattformen der Handelspartner. Um den Vertriebserfolg zu maximieren, braucht es eine ständige Optimierung der Kommunikationsprozesse aber auch des Product Contents selbst, der in den Kanälen ausgespielt wird. Syndication beschreibt in diesem Zusammenhang die aktive Ausleitung des Product Contents in die unterschiedlichen Kanäle und schliesst damit direkt an das Product Content Management – also das Erstellen und Bereitstellen von Produktinhalten für die Kommunikation – an.

 

Die Grundprinzipien von Composable Architekturen

Das Konzept von Composable Architekturen beschreibt das Zusammenspiel spezialisierter Einzellösungen für verschiedene Aufgaben in der Produktkommunikation und im E-Commerce. Damit stehen Composable Architekturen im Gegensatz zu monolithischen Plattformlösungen, die alle relevanten Datenprozesse in diesem Kontext umfassen.

 

Als einer der grössten Vorteile von Composable Architekturen wird häufig die Flexibilität genannt, die durch den einfachen Austausch der verschiedenen Tools und Systeme entsteht. Damit haben Unternehmen die Möglichkeit, neue Lösungen einfacher zu testen und auch wieder abzuschalten, wenn sich der Einsatz als nicht lohnend herausstellt. Neue innovative Geschäftsmodelle können so mit wenig Risiko und überschaubarem Invest ausprobiert werden, was gerade in so dynamischen Kontexten wie dem E-Commerce viele Vorteile bringen kann.

Die Gründe für diese Flexibilität liegen in den vier zentralen Architekturvorteilen Microservices, API-first, Cloud-native und Headless – auch bekannt unter dem Akronym MACH.

  • Microservices: Das sind die granularen Funktionsbausteine, auf der eine sogenannte serviceorientierte Systemarchitektur aufbaut – hierbei werden einzelne Funktionen oder Datenprozesse an singuläre Services ausgelagert, die unabhängig voneinander je nach Bedarf skaliert werden können. Unternehmen, die saisonale Schwankungen im digitalen Einzelhandel abfangen müssen, haben dabei die Möglichkeit, Performancespitzen ganz einfach abzufangen und damit kosteneffektiver zu arbeiten.
  • API-first: API steht für Application Programming Interface und beschreibt einen speziellen Typ von Schnittstellen, die es den verschiedenen Systemlösungen erlaubt, effizient miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen. Ein API-first Ansatz legt den Grundstein für ein flexibles Architekturkonzept, vereinfacht die Integration neuer Systeme und Tools und verkürzt damit die Time-to-Market.
  • Cloud-native: Cloud-native Softwarelösungen sind von Grund auf in der Cloud entwickelt und bestehen daher in ihrem Grundkonzept aus einzelnen Microservices, die unabhängig voneinander arbeiten und bedarfsgerecht skaliert werden können. Cloud-native Technologien werden vom Anbieter selbst gehostet, gewartet und geupdatet, sodass die IT der Unternehmen entlastet wird.
  • Headless: Als Headless bezeichnet man Softwaresysteme, die die Verwaltung und Bereitstellung von Daten von ihrer Präsentation im Frontend trennen. Das ist eines der Kernprinzipien moderner Technologielösungen – sie ermöglichen es dank entsprechend ausgestalteter APIs, auf ein und derselben Datenbasis beliebige Interfaces zu bauen.

 

Ist Composable Commerce «The New Normal»?

Auch wenn Composable Architekturen zahlreiche Vorteile bieten, sind sie nicht für jeden Use Case geeignet. Während sie in dynamischen Commerce-Szenarien dank ihrer Flexibilität und Skalierbarkeit für kurze Innovationszyklen und kosteneffektiver Performance sorgen, kann eine stark modulare Systemwelt auch Nachteile bergen. Ein effektives Zusammenspiel der einzelnen Lösungen und der Ausbau effizienter Datenprozesse zwischen den einzelnen Modulen erfordert perfekt ausgestaltete Schnittstellen, die bei jeder Architekturanpassung neu validiert und gegebenenfalls optimiert werden müssen.

 

Je nach Komplexität der IT-Infrastruktur führt das schnell zu einem erheblichen Aufwand, der notwendig ist, damit die Produktkommunikationsprozesse reibungslos ablaufen, die Datenqualität gesichert ist und die Anforderungen der verschiedenen Vertriebskanäle zuverlässig abgedeckt werden.

Daher sollten sich Unternehmen sehr genau überlegen, welche ihrer Datenprozesse zentral wichtig und langfristig unveränderbar bleiben und die entsprechend in einer längerfristig konsistenten Systemlandschaft abgebildet werden sollten. Solche Prozesse nennt man auch «Packaged Business Capabilities» (PBC) – sie bilden standardisierte Use Cases ab, anstatt den individuellen Nachbau mit einzelnen Microservices zu erfordern. Mithilfe solcher PBC lässt sich also ein für jedes Unternehmen zugeschnittenes Architekturkonzept entwerfen, das genau das richtige Gleichgewicht zwischen Effizienz und Flexibilität bietet.

 

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