Was ist BIM und wie wird es angewendet

Heutzutage müssen Bauvorhaben schnell und kostengünstig umgesetzt werden, ohne dass die Qualität in Mitleidenschaft gezogen wird. Das fordert höchste Präzision und reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten. Ein kontinuierlicher, verlässlicher Informationsfluss mit stets aktuellen Planungsdokumenten ist dabei unverzichtbar. Traditionelle Vorgehensweisen bergen jedoch Risiken: Oftmals werden Planungsdaten unkoordiniert per E-Mail oder über unterschiedliche Plattformen ausgetauscht, sodass es schwierig ist, den aktuellen Stand der Informationen nachzuvollziehen. Dadurch können Fehler unbemerkt entstehen, was zu Mehrkosten und Verzögerungen führt. In einer Studie stellte McKinsey fest, dass 98% der grossen Bauprojekte Kostenüberschreitungen von mehr als 30% aufweisen und 77% der Bauprojekte mindestens 40% später fertiggestellt werden als geplant. 

 

Was ist BIM?

Building Information Modeling (BIM) oder auf Deutsch „Gebäudedatenmodellierung“ ist eine digitale Methode zur Planung, Ausführung und Verwaltung von Bauprojekten. Es ermöglicht eine vernetzte Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren, Bauunternehmen und Betreibern durch die Nutzung eines gemeinsamen, digitalen 3D-Modells. BIM verbessert die Effizienz und Transparenz in der Bauindustrie, reduziert Fehler und optimiert den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. 

 

Die Grundlagen von BIM

BIM basiert auf der Erstellung und Verwaltung eines digitalen Zwillings eines Bauwerks. Dabei handelt es sich um ein detailliertes, datenreiches 3D-Modell, das alle relevanten Informationen über Materialien, Kosten, Zeitpläne und Betrieb enthält. Diese Daten können in Echtzeit aktualisiert werden, sodass alle Beteiligten stets mit den aktuellen Informationen arbeiten. 

 

Die Funktionsweise von BIM

1. Modellierung und Datenerfassung: 

  • Ein BIM-Modell wird mit spezieller Software wie Autodesk Revit, ArchiCAD oder Allplan erstellt. 
  • Es enthält geometrische Informationen sowie nicht-geometrische Daten (z. B. Materialien, Baukosten, Energieeffizienzwerte).

2. Zusammenarbeit und Koordination: 

  • Mehrere Disziplinen (Architektur, Tragwerksplanung, Haustechnik) arbeiten gemeinsam an einem zentralen Modell. 
  • Kollisionsprüfungen und Simulationen helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. 

3. Lebenszyklusmanagement: 

  • BIM begleitet ein Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus, von der Planung über den Bau bis hin zur Nutzung und Wartung. 
  • Facility-Management-Teams nutzen BIM-Daten für die Instandhaltung und Optimierung des Gebäudes. 

 

Vorteile von BIM

  • Verbesserte Planungssicherheit: Durch den hohen Detaillierungsgrad lassen sich Planungsfehler frühzeitig erkennen. 
  • Effizientere Bauausführung: Zeit- und Kostenersparnis durch optimierte Abläufe und verbesserte Kommunikation. 
  • Nachhaltigkeit: Optimierte Ressourcennutzung und Analyse von Energieeffizienzmassnahmen. 
  • Bessere Verwaltung: Alle relevanten Daten sind zentral gespeichert und erleichtern spätere Anpassungen und Renovierungen. 
  • Höhere Zufriedenheit der Kundschaft: die Fähigkeit detailreiche Entwürfe zu erstelle fördert die Zufriedenheit der Kunden. 
BIM Grafik

Herausforderungen im BIM 

Das klingt alles toll, wieso hat also noch nicht jedes Bauunternehmen ein BIM-System? Die häufigsten zwei Gründe dürften den hohe Investitionsbedarf sowie die fehlende Erfahrung sowie fehlendes Technisches Know-How sein. Dennoch, für ein Unternehmen welches langfristige Ziele hat und ein Wachstum anstrebt, ist es eine Investition, die sich auszahlen wird. Für die Integration sowie das learning und einen kontinuierlichen Support sollten sich Unternehmen immer Experten zur Seite holen, um den reibungslosen Fortlauf der Geschäftsprozesse sicherzustellen.  

 

Ist für BIM ein PIM-System notwendig? 

Ein PIM (Product Information Management)-System ist nicht zwingend für BIM (Building Information Modeling) erforderlich, ist jedoch eine wertvolle Ergänzung, insbesondere in komplexen Bauprojekten. 

Unterschiede zwischen BIM und PIM 

  • BIM: Fokussiert sich auf die digitale Modellierung von Bauwerken, einschliesslich geometrischer und technischer Informationen über Materialien, Strukturen und Prozesse. 
  • PIM: Dient der zentralen Verwaltung und Bereitstellung von Produktinformationen, beispielsweise für Baumaterialien, technische Komponenten oder Einrichtungsgegenstände. 

Wann ist ein PIM für BIM sinnvoll? 

Ein PIM-System kann nützlich sein, wenn: 

Viele verschiedene Bauprodukte verwaltet werden müssen (z. B. Fenster, Türen, Heizsysteme mit spezifischen Daten zu Material, Hersteller, Wartung). 

Daten aus mehreren Quellen konsolidiert werden müssen, um eine einheitliche Produktbasis für BIM-Projekte zu gewährleisten. 

Hersteller ihre Produkte BIM-fähig machen wollen, um sie in Planungsprozesse zu integrieren. 

 

Fazit

BIM revolutioniert die Bauindustrie durch eine integrierte, digitale Planung und Steuerung. Durch den Einsatz von BIM werden Bauprojekte effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger. Unternehmen, die BIM-Technologien nutzen, profitieren von einer besseren Zusammenarbeit, geringeren Risiken und einer höheren Qualität ihrer Bauprojekte. Die Zukunft des Bauens wird immer digitaler – und BIM ist ein entscheidender Bestandteil davon vor allem, um wettbewerbsfähig zu bleiben.  

Sie möchten mehr über das Thema erfahren oder sind auf der Suche nach einem geeigneten Integrator? Wir sind gerne für Sie da. 

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