How to: Business Agility
Die Erkenntnis, dass Agilität einen bedeutenden Wettbewerbsfaktor darstellt, ist in den Führungsebenen angekommen – und so befinden sich derzeit zahlreiche kleine wie grosse Unternehmen in einem Transformationsprozess. Während die Unternehmen das Ziel teilen, agiler zu werden, herrscht Uneinigkeit über das Wie: Die einen setzen auf Projektmethoden wie Scrum oder Kanban, andere beginnen mit der Umgestaltung der Arbeitskultur oder investieren vermehrt in Digitalisierungsprojekte und Softwarelösungen. Um Entscheidern dabei zu helfen, Schwerpunkte zu setzen und den richtigen Weg für sich und ihr Unternehmen zu finden, haben wir in einem E-Paper zusammengetragen und erläutert, worauf es bei dem Konzept der Business Agility ankommt. Die grundlegenden Punkte aus dem Dokument fassen wir in diesem Blogartikel für Sie zusammen:
Agilität ist nicht gleich Scrum – und mehr als Flexibilität
Viele Unternehmen scheitern im Vorhaben, agiler zu werden. Zwar treten sie die Reise an, finden jedoch keinen zufriedenstellenden Endpunkt – oder erkennen in den Geschäftszahlen keinen nennbaren Unterschied zum Vorher. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Konzept der Business Agility oft missverstanden und mit Methoden wie Scrum, Kanban und Scrumban gleichgesetzt wird. Darüber hinaus steht oftmals das Ziel im Raum, flexibler zu werden – was das bedeutet, bleibt jedoch häufig unterdefiniert oder wird im Sinne der „Anpassungsfähigkeit“ ausgelegt, sodass daraus eine recht passive Haltung im dynamischen Marktgeschehen resultiert. Doch was ist nun Agilität, wenn nicht „Anpassungsfähigkeit“? Und wie erreiche ich dieses etwas, wenn nicht mit Scrum?
Um das Wort der Agilität hat sich in den letzten Jahren in Managementkreisen ein umfassender Diskurs entwickelt, der neben der Flexibilität als Schlüsselkompetenz die strategische Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens in den Fokus rückt. Letzteres kann jedoch nur erreicht werden, wenn ein umfassender und reibungsloser Informationsfluss organisationsweit gewährleistet werden kann – was wiederum eine ganzheitliche und auch digitale Transformation der Organisation voraussetzt.
Agilität als Wettbewerbsvorteil im Handelskontext
Wer sich als Hersteller oder Händler vom Wettbewerb absetzen will, muss bewerkstelligen, den Product Content Life Cycle effizient zu halten und für innovative, zielgerichtete und datengestützte Produkt- und Vermarktungsstrategien fruchtbar zu machen. Aus IT-Sicht kann der Product Content Life Cycle hierfür in drei Datenebenen unterteilt und mit dezidierten Softwarelösungen entlang der Information Supply Chain optimiert werden:
Datenakquise: Auf der Ebene der Datenakquise geht es um das Informationsmanagement, genauer gesagt darum, produkt- und kommunikationsrelevante Daten sinnvoll zu organisieren und für alle relevanten Stakeholder zugänglich und interpretierbar zu machen. Die entsprechenden Softwarelösungen haben gemein, dass sie die Daten – seine es Informationen zu Produkten, Lieferanten, Standorten, Kunden oder Assets wie Produktbilder, Logos und Dokumente – in einem zentralen Repository vorhalten und die Ablage- und Pflegeprozesse standardisieren. Sie unterscheiden sich jedoch in den Datendomänen, die sie abdecken, und damit auch in den Use Cases: Enterprise Ressource Management (ERP), Produktinformationsmanagement. (PIM), Master Data Management (MDM), Digital Asset Management (DAM) oder Customer Relationship Management (CRM).
Datenaufbereitung: Auf der zweiten Ebene geht es darum, den jeweiligen Datenbestand für den Einsatz in den verschiedenen Geschäftskontexten und Ausgabekanälen aufzubereiten und gegebenenfalls mit weiteren Informationen, Texten, Logos, Etiketten oder anderen Medieninhalten anzureichern. Da an diesem Prozess oftmals viele Mitarbeiter und zuweilen auch Externe beteiligt sind, spielt das Workflow Management auf dieser Ebene eine wichtige Rolle. Ausserdem werden hier Softwaredisziplinen wie Multi-Language Management (MLM), Data-driven Publishing (DDP) oder auch Marketing Operations für die Planung und Steuerung von Kampagnen verortet.
Datendistribution: Auf der dritten Ebene stehen die Kanäle im Fokus, in die der finale Product Content ausgeleitet wird. Dabei kann es sich um B2B wie auch um B2C und D2C Kanäle handeln. Des Weiteren lassen sich die Ausgabekanäle zwischen online und offline, statisch und nicht-statisch unterscheiden. Da jeder Kanal, von der Webseite und dem Onlineshop, über die Printkataloge, Flyer und Excellisten bis hin zu den Apps, Handelsplattformen und Social Media-Kanälen, unterschiedliche Anforderungen mit sich bringt, stellt sich auf der Ebene der Datendistribution die Frage nach der Verwaltung und Syndizierung des Product Contents, wie auch nach dem Channel Management.
Inwiefern die hier genannten Disziplinen eine dezidierte Softwarelösung erfordern, hängt natürlich immer vom Unternehmen, den jeweiligen Ambitionen, Anforderungen und Bedürfnissen ab. Grundsätzlich müssen die eingesetzten Lösungen jedoch so orchestriert werden, dass für einen reibungslosen Informationsfluss im Product Content Life Cycle Sorge getragen ist und die interne wie externe Produktkommunikation zielgerichtet und effizient verläuft. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die erste Ebene gelegt werden. Die Art und Weise, wie hier mit den strukturierten und unstrukturierten Daten umgegangen wird, entscheidet nämlich über die Flexibilität und Qualität des finalen Product Contents, und damit in jeglicher Hinsicht über den Erfolg des jeweiligen Kommunikationsprozesses. Ebenso wichtig ist es jedoch auch, diesen zu überwachen und zu analysieren. Mit Data Analytics-Tools lassen sich wertvolle Erkenntnisse generieren – für das Marketing und die kontinuierliche Optimierung des Product Contents, aber auch für die Produktentwicklung und die Managementebene. Wer es also schafft, diese Erkenntnisse organisationsweit bereitzustellen, ist schliesslich auch in der Lage, Marktveränderungen frühzeitig wahrzunehmen, agil, also strategisch und datengestützt auf diese zu reagieren und schneller als der Wettbewerb neue Geschäftsmodelle zu erschliessen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu minimieren.
Sie möchten tiefer in die Materie der Business Agility eintauchen? In unserem gleichnamigen Paper beleuchten wir ausführlich die Notwendigkeit eines End-to-end Product Content Life Cycles wie auch die Möglichkeiten, die der Softwaremarkt im Rahmen dessen für die Datenverwaltung und Effizienzsteigerung zu bieten hat und zeigen zudem auf, warum es gerade die sogenannten unstrukturierten Daten sind, die im heutigen Wettbewerb den Unterschied ausmachen.